Sie haben versehentlich eine Partition gelöscht und fragen sich, ob DiskPart Ihnen bei der Wiederherstellung helfen kann? In diesem umfassenden Ratgeber klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema gelöschte Partition wiederherstellen und zeigen Ihnen 5 bewährte Methoden, wie Sie Ihre wertvollen Daten zurückholen können.
Was passiert beim Löschen einer Partition?
Wenn Sie eine Partition löschen, entfernt Windows nicht sofort alle Daten von Ihrer Festplatte. Das System löscht lediglich die Informationen in der Partitionstabelle – also das digitale Inhaltsverzeichnis, das beschreibt, wo sich Ihre Daten befinden.
Die eigentlichen Daten bleiben zunächst physisch auf dem Speichermedium erhalten. Erst wenn der Speicherplatz durch neue Dateien überschrieben wird, sind die Informationen endgültig verloren. Genau hier liegt Ihre Chance zur Datenrettung.
WICHTIG: Sobald Sie bemerken, dass eine Partition verloren gegangen ist, sollten Sie folgende Regeln beachten:
- Schreiben Sie keine neuen Daten auf die Festplatte
- Formatieren Sie die Partition nicht neu
- Erstellen Sie keine neue Partition im gleichen Bereich
- Führen Sie keine weiteren Änderungen an der Partitionstabelle durch
Diese Vorsichtsmaßnahmen erhöhen Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Partitionswiederherstellung erheblich.
Die häufigsten Ursachen für Partitionsverlust
Bevor wir zu den Lösungsmethoden kommen, sollten Sie verstehen, wie es überhaupt zum Verlust von Partitionen kommen kann:
1. Menschliche Fehler
Die häufigste Ursache ist die versehentliche Löschung durch falsche Bedienung:
- Falsche Partition in der Datenträgerverwaltung ausgewählt
- Versehentlicher DiskPart Clean Befehl ausgeführt
- Fehlerhafte Eingabe während der Windows-Installation
- Falsche Nutzung von Partitionierungssoftware
2. Software- und Systemprobleme
Technische Probleme können ebenfalls zu Partitionsverlust führen:
- Systemabsturz während einer Partitionierungsoperation
- Stromausfall während der Formatierung
- Fehlerhafte Firmware- oder BIOS-Updates
- Softwarekonflikte bei Partitionierungsprogrammen
3. Beschädigte Partitionstabelle
Die Partitionstabelle (MBR oder GPT) kann durch verschiedene Faktoren beschädigt werden:
- Virenbefall oder Malware-Angriff
- Fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte
- Unsachgemäße Operationen mit Tools wie fdisk
- Hardwaredefekte der Festplatte
4. Verlorene Laufwerksbuchstaben
Manchmal ist die Partition nicht wirklich gelöscht, sondern nur unsichtbar:
- Fehlender Laufwerksbuchstabe im System
- Verlorenes Volume-Label oder Partitionsname
- Partition wird als „Nicht zugeordnet“ angezeigt
In diesem speziellen Fall kann DiskPart tatsächlich helfen – dazu später mehr.
Kann DiskPart gelöschte Partitionen wiederherstellen?
Die kurze Antwort lautet: Nur in sehr begrenzten Fällen.
Wann DiskPart helfen kann
DiskPart ist ein leistungsstarkes Kommandozeilen-Tool von Windows, das Ihnen bei der Festplattenverwaltung hilft. Es kann jedoch nur in einer spezifischen Situation bei der Partitionswiederherstellung helfen:
Wenn die Partition noch existiert, aber keinen Laufwerksbuchstaben hat.
In diesem Szenario wurde die Partition nicht wirklich gelöscht – sie ist lediglich im Windows Explorer unsichtbar, weil ihr kein Buchstabe zugewiesen ist. Die Datenträgerverwaltung zeigt sie möglicherweise ohne Laufwerksbuchstaben an.
Wann DiskPart NICHT helfen kann
DiskPart ist keine Datenrettungssoftware und kann in folgenden Situationen nicht helfen:
- Die Partition wurde tatsächlich gelöscht
- Der DiskPart Clean Befehl wurde ausgeführt
- Die Partitionstabelle wurde beschädigt
- Die Partition wurde formatiert oder überschrieben
Für diese Fälle benötigen Sie spezialisierte Datenrettungssoftware wie TestDisk, EaseUS Data Recovery Wizard oder ähnliche Tools. Mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Methode 1: Laufwerksbuchstaben mit DiskPart zuweisen
Wenn Ihre Partition noch existiert, aber nur den Laufwerksbuchstaben verloren hat, können Sie dieses Problem mit DiskPart beheben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Öffnen Sie die Datenträgerverwaltung
- Drücken Sie
Win + R - Geben Sie
diskmgmt.mscein - Klicken Sie auf OK

Prüfen Sie, ob Ihre Partition hier angezeigt wird. Notieren Sie sich die Größe der Partition, die Sie wiederherstellen möchten.
Schritt 2: Starten Sie die Eingabeaufforderung als Administrator
- Geben Sie
CMDin die Windows-Suche ein - Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung„
- Wählen Sie „Als Administrator ausführen„

Schritt 3: Führen Sie die DiskPart-Befehle aus
diskpart
Dieser Befehl startet das DiskPart-Tool.
list disk
Zeigt alle an Ihren Computer angeschlossenen Datenträger an.
select disk X
Ersetzen Sie X durch die Nummer der Festplatte mit der verlorenen Partition.
list volume
Listet alle Volumes auf dem ausgewählten Datenträger auf. Identifizieren Sie die Partition anhand der Größe.
select volume X
Ersetzen Sie X durch die Nummer der Zielpartition.
assign letter=Z
Weist der Partition den Buchstaben Z zu. Sie können jeden freien Buchstaben verwenden.
Schritt 4: Überprüfen Sie das Ergebnis
Nach der erfolgreichen Zuweisung sollte die Meldung „DiskPart hat die Datenträgerbezeichnung erfolgreich zugewiesen“ erscheinen. Öffnen Sie den Windows Explorer, um zu überprüfen, ob die Partition jetzt zugänglich ist.
Wichtige Hinweise
Diese Methode funktioniert nur, wenn:
- Die Partition noch in der Datenträgerverwaltung sichtbar ist
- Die Partitionstabelle intakt ist
- Das Dateisystem nicht beschädigt wurde
WARNUNG: Wenn Sie mit DiskPart-Befehlen nicht vertraut sind, seien Sie äußerst vorsichtig. Befehle wie clean oder clean all löschen alle Partitionen und Daten unwiderruflich.
Methode 2: Gelöschte Partition mit TestDisk wiederherstellen
Wenn die Partition wirklich gelöscht wurde, ist TestDisk Ihre beste Wahl. Diese kostenlose Open-Source-Software ist speziell für die Partitionswiederherstellung entwickelt worden.
Was ist TestDisk?
TestDisk ist ein leistungsstarkes Datenrettungsprogramm, das von Christophe Grenier entwickelt wurde. Es kann:
- Verlorene Partitionen wiederherstellen
- Beschädigte Partitionstabellen reparieren
- Den Master Boot Record (MBR) wiederherstellen
- Gelöschte Dateien von verschiedenen Dateisystemen retten
- Boot-Sektoren neu erstellen oder reparieren
Die Software unterstützt zahlreiche Dateisysteme, darunter:
- FAT12, FAT16, FAT32
- NTFS
- ext2, ext3, ext4
- HFS+, APFS
- ReiserFS, XFS, JFS
TestDisk herunterladen und installieren
Schritt 1: Laden Sie TestDisk herunter
Besuchen Sie die offizielle Website: https://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE
Schritt 2: Entpacken Sie das Archiv
TestDisk benötigt keine Installation. Entpacken Sie einfach die ZIP-Datei in einen Ordner Ihrer Wahl.
Schritt 3: Starten Sie TestDisk als Administrator
- Navigieren Sie zum entpackten Ordner
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf
testdisk_win.exe - Wählen Sie „Als Administrator ausführen“
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Partitionswiederherstellung
Schritt 1: Protokolldatei erstellen
Beim Start fragt TestDisk, ob Sie eine Protokolldatei erstellen möchten:
- Wählen Sie „Create“ mit den Pfeiltasten
- Bestätigen Sie mit der Eingabetaste
Diese Log-Datei hilft bei der Fehlersuche und ermöglicht es Ihnen, bei Unterbrechungen an der gleichen Stelle fortzufahren.
Schritt 2: Festplatte auswählen
TestDisk zeigt alle verfügbaren Datenträger an:
- Wählen Sie die Festplatte mit der verlorenen Partition
- Bestätigen Sie mit Enter
Schritt 3: Partitionstabellentyp bestätigen
Das Programm erkennt automatisch den Typ Ihrer Partitionstabelle:
- Für Windows-Systeme: „Intel“ (für MBR)
- Für moderne Systeme: „EFI GPT“
- Bestätigen Sie die Auswahl mit Enter
Schritt 4: Analyse starten
Wählen Sie „Analyse“ und drücken Sie Enter. TestDisk beginnt nun, die Partitionsstruktur zu analysieren.
Schritt 5: Quick Search durchführen
- Wählen Sie „Quick Search“
- Drücken Sie Enter
TestDisk sucht jetzt nach verlorenen Partitionen. Dieser Vorgang dauert je nach Größe der Festplatte einige Minuten.
Schritt 6: Gefundene Partitionen überprüfen
Nach dem Scan zeigt TestDisk alle gefundenen Partitionen an:
- Grüne Partitionen: Aktuell vorhanden
- Rote Partitionen: Gelöschte Partitionen
Navigieren Sie mit den Pfeiltasten zur gewünschten Partition.
Schritt 7: Partitionsinhalte prüfen
Drücken Sie die Taste „P“, um die Dateien auf der Partition anzuzeigen. So können Sie sicherstellen, dass Sie die richtige Partition gefunden haben.
Schritt 8: Deeper Search (optional)
Wenn die Schnellsuche nicht erfolgreich war:
- Drücken Sie Enter
- Wählen Sie „Deeper Search“
- Dieser tiefere Scan durchsucht die Festplatte blockweise
Schritt 9: Partition wiederherstellen
Wenn Sie die richtige Partition gefunden haben:
- Ändern Sie den Status mit den Pfeiltasten links/rechts:
- „D“ = Deleted (gelöscht)
- „P“ = Primary (primäre Partition)
- „L“ = Logical (logische Partition)
- Wählen Sie den korrekten Status für Ihre Partition
- Drücken Sie Enter
Schritt 10: Änderungen schreiben
- Wählen Sie „Write“
- Bestätigen Sie mit Enter
- Bestätigen Sie mit „Y“ (Yes)
TestDisk schreibt nun die Änderungen in die Partitionstabelle.
Schritt 11: Neustart
Starten Sie Ihren Computer neu. Nach dem Neustart sollte die wiederhergestellte Partition im Windows Explorer sichtbar sein.
Tipps für die Nutzung von TestDisk
- Vorsicht beim Ändern des Partitionsstatus: Setzen Sie nur die Partitionen auf „P“ oder „L“, die Sie wirklich wiederherstellen möchten.
- Deeper Search nutzen: Wenn die Schnellsuche nicht erfolgreich war, sollten Sie unbedingt den Deeper Search durchführen.
- Dateien vorab prüfen: Nutzen Sie die P-Taste, um die Inhalte vor der Wiederherstellung zu überprüfen.
- Backup erstellen: Falls möglich, erstellen Sie vor der Wiederherstellung ein Image der Festplatte.
- Externe Festplatte: Führen Sie TestDisk nicht auf dem System-Laufwerk aus, wenn dieses betroffen ist. Nutzen Sie stattdessen ein Live-System.
Alternativen zu TestDisk
Wenn TestDisk nicht erfolgreich war oder Sie eine benutzerfreundlichere Oberfläche bevorzugen, gibt es kommerzielle Alternativen:
EaseUS Data Recovery Wizard
- Grafische Benutzeroberfläche
- Unterstützt alle gängigen Dateisysteme
- Kostenlose Version mit 2 GB Wiederherstellungslimit
- Download: https://www.easeus.de
AOMEI Partition Assistant
- Einfache Bedienung
- „Partition wiederherstellen„-Assistent
- Kostenlose Basisversion verfügbar
- Website: https://www.diskpart.com
Disk Drill
- Moderne Benutzeroberfläche
- Vorschau-Funktion für Dateien
- Unterstützt Windows, macOS und Linux
- Website: https://www.cleverfiles.com
MiniTool Partition Recovery
- Spezialisiert auf Partitionswiederherstellung
- Schritt-für-Schritt-Assistent
- Kostenlose Testversion
- Website: https://www.minitool.com
Methode 3: Daten mit Datenrettungssoftware retten
Wenn die Partition nicht mehr wiederhergestellt werden kann, sollten Sie sich auf die Rettung der einzelnen Dateien konzentrieren.
Vorgehensweise mit professioneller Datenrettungssoftware
Schritt 1: Wählen Sie eine geeignete Datenrettungssoftware
Empfohlene Programme:
- EaseUS Data Recovery Wizard
- Recuva (kostenlos)
- Disk Drill
- R-Studio
Schritt 2: Installieren Sie die Software auf einem anderen Laufwerk
WICHTIG: Installieren Sie die Datenrettungssoftware niemals auf der Festplatte, von der Sie Daten wiederherstellen möchten.
Schritt 3: Scannen Sie den Datenträger
- Starten Sie das Programm
- Wählen Sie die Festplatte oder den Bereich mit der gelöschten Partition
- Starten Sie einen Deep Scan
Der Scan kann je nach Größe mehrere Stunden dauern. Die Software durchsucht die Festplatte nach wiederherstellbaren Dateien.
Schritt 4: Prüfen Sie die gefundenen Dateien
Moderne Datenrettungsprogramme bieten eine Vorschau-Funktion:
- Bilder können vorab angezeigt werden
- Dokumente lassen sich teilweise öffnen
- Videos können kurz abgespielt werden
Schritt 5: Stellen Sie die Dateien wieder her
- Wählen Sie die gewünschten Dateien aus
- Speichern Sie sie auf einem anderen Datenträger
- NIEMALS auf derselben Festplatte speichern
Kostenlose vs. kostenpflichtige Datenrettungssoftware
Kostenlose Tools (für kleinere Datenmengen):
- Recuva: Bis zu 500 MB kostenlos
- TestDisk + PhotoRec: Komplett kostenlos, aber komplexer
- Windows File Recovery: Microsoft-Tool für Windows 10/11
Kostenpflichtige Tools (für professionelle Anforderungen):
- Größere Datenmengen
- Bessere Erfolgsquoten
- Technischer Support
- Erweiterte Scan-Algorithmen
Methode 4: Systemwiederherstellung nutzen
Windows bietet eine integrierte Systemwiederherstellung, die in manchen Fällen helfen kann.
Wann ist diese Methode sinnvoll?
Die Systemwiederherstellung kann helfen, wenn:
- Die Partition durch Software-Änderungen verloren ging
- Sie kürzlich ein Windows-Update installiert haben
- Neue Software die Partitionstabelle beschädigt hat
- Ein Wiederherstellungspunkt vor dem Problem existiert
Anleitung zur Systemwiederherstellung
Schritt 1: Öffnen Sie die Systemwiederherstellung
- Geben Sie „Wiederherstellung“ in die Windows-Suche ein
- Klicken Sie auf „Wiederherstellungspunkt erstellen„
- Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung„
Schritt 2: Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt
- Wählen Sie einen Punkt vor dem Partitionsverlust
- Klicken Sie auf „Nach betroffenen Programmen suchen“
- Prüfen Sie, welche Änderungen rückgängig gemacht werden
Schritt 3: Führen Sie die Wiederherstellung durch
- Bestätigen Sie Ihre Auswahl
- Windows startet neu und stellt das System wieder her
WICHTIG: Die Systemwiederherstellung kann keine gelöschten persönlichen Dateien wiederherstellen, sondern nur Systemeinstellungen und Programme.
Grenzen der Systemwiederherstellung
- Funktioniert nicht bei physischen Defekten
- Hilft nicht bei DiskPart Clean oder Formatierung
- Stellt keine Dateien wieder her
- Benötigt vorhandenen Wiederherstellungspunkt
Methode 5: Professionelle Datenrettung
Wenn alle Software-Lösungen fehlschlagen, bleibt als letzte Option die professionelle Datenrettung.
Wann sollten Sie Profis beauftragen?
Professionelle Datenrettungsdienste sind sinnvoll bei:
- Physischen Schäden an der Festplatte
- Klickgeräuschen oder anderen mechanischen Problemen
- Festplatte wird vom BIOS nicht mehr erkannt
- Extrem wichtigen geschäftlichen Daten
- Fehlgeschlagenen Software-Wiederherstellungsversuchen
Was leisten professionelle Datenrettungsunternehmen?
Professionelle Dienste verfügen über:
- Reinraum-Labore für die Öffnung von Festplatten
- Spezialausrüstung für Hardware-Reparaturen
- Fortgeschrittene Datenrettungssoftware
- Erfahrene Datenrettungs-Ingenieure
- Erfolgsbasierte Preismodelle
Kosten für professionelle Datenrettung
Die Kosten variieren stark:
- Einfache Fälle: 300-800 Euro
- Mittlere Komplexität: 800-1.500 Euro
- Schwere Fälle: 1.500-3.000 Euro
- Extremfälle: 3.000+ Euro
Die meisten Dienstleister bieten eine kostenlose Diagnose an.
Seriöse Anbieter erkennen
Achten Sie auf:
- Transparente Preisgestaltung
- Kostenlose Diagnose
- Reinraum-Zertifizierung (ISO 5 oder besser)
- „No Data, No Fee“-Garantie
- Positive Kundenbewertungen
- Datenschutz-Zertifikate
Vorbeugende Maßnahmen: Datenverlust vermeiden
Die beste Datenrettung ist die, die Sie nicht brauchen. Hier sind 7 wichtige Tipps, um zukünftigen Partitionsverlust zu vermeiden:
1. Regelmäßige Backups erstellen
Richten Sie ein automatisches Backup-System ein:
- Windows-Dateiversionsverlauf aktivieren
- Externe Festplatten für Backups nutzen
- Cloud-Backup-Dienste einrichten
- 3-2-1-Regel befolgen: 3 Kopien, 2 verschiedene Medien, 1 externe Kopie
2. Vorsicht bei Partitionierungstools
- Überprüfen Sie immer zweimal, welche Partition Sie auswählen
- Lesen Sie Warnmeldungen sorgfältig
- Nutzen Sie nur vertrauenswürdige Software
- Erstellen Sie vor Änderungen ein Backup
3. System und Software aktuell halten
- Windows-Updates regelmäßig installieren
- Treiber aktualisieren
- Antivirensoftware einsetzen
- Firewall aktiviert lassen
4. Festplattengesundheit überwachen
Nutzen Sie Tools wie:
- CrystalDiskInfo (kostenlos)
- HD Tune
- Windows-eigene Diagnosetools
Diese Programme warnen Sie frühzeitig vor Festplattenproblemen.
5. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Eine USV schützt vor:
- Datenverlust durch Stromausfall
- Beschädigter Partitionstabelle
- Defekten durch Spannungsschwankungen
6. Richtige Handhabung von externen Festplatten
- Nutzen Sie „Sicher entfernen“
- Trennen Sie nie während des Schreibvorgangs
- Schützen Sie vor physischen Schäden
- Lagern Sie externe Festplatten sicher
7. Dokumentation der Partitionsstruktur
Notieren Sie sich:
- Anzahl und Größe aller Partitionen
- Laufwerksbuchstaben und Labels
- Dateisysteme
- Wichtige Ordnerstrukturen
Diese Informationen helfen bei der Wiederherstellung enorm.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich eine Partition nach DiskPart Clean wiederherstellen?
Nach einem diskpart clean Befehl ist die Wiederherstellung sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Der Clean-Befehl löscht die Partitionstabelle und den Master Boot Record. Sie benötigen professionelle Datenrettungssoftware wie TestDisk oder EaseUS Data Recovery Wizard. Die Erfolgsrate hängt davon ab, ob bereits neue Daten geschrieben wurden.
Der diskpart clean all Befehl überschreibt hingegen alle Daten und macht eine Wiederherstellung praktisch unmöglich.
Wie lange dauert die Wiederherstellung einer gelöschten Partition?
Die Dauer hängt von mehreren Faktoren ab:
Schnellsuche mit TestDisk: 5-30 Minuten
Deeper Search: 1-6 Stunden
Vollständiger Datenscan: 2-24 Stunden (je nach Größe)
DiskPart-Methode: 1-5 Minuten
SSD-Laufwerke sind generell schneller als klassische Festplatten
Funktioniert die Wiederherstellung auch bei SSDs?
Ja, aber mit Einschränkungen. SSDs nutzen TRIM-Befehle, die gelöschte Daten schnell physisch entfernen. Die Erfolgschancen sind daher geringer als bei klassischen Festplatten. Handeln Sie bei SSDs besonders schnell, idealerweise innerhalb von Minuten bis Stunden.
Kann ich mehrere Partitionen gleichzeitig wiederherstellen?
Ja, TestDisk kann mehrere Partitionen gleichzeitig erkennen und wiederherstellen. Wählen Sie im Wiederherstellungs-Bildschirm einfach alle gewünschten Partitionen aus, bevor Sie „Write“ ausführen. Bei kommerzieller Software wie AOMEI Partition Assistant ist dies ebenfalls möglich.
Warum zeigt Windows meine Partition als „Nicht zugeordnet“ an?
Nicht zugeordnet“ bedeutet, dass in diesem Bereich keine gültige Partition erkannt wird. Ursachen können sein:
Die Partition wurde gelöscht
Die Partitionstabelle ist beschädigt
Der Laufwerksbuchstabe fehlt
Das Dateisystem ist Defekt
Prüfen Sie zuerst mit der DiskPart-Methode, ob ein Laufwerksbuchstabe fehlt. Wenn nicht, nutzen Sie TestDisk zur Wiederherstellung.
Können RAW-Partitionen wiederhergestellt werden?
Eine RAW-Partition hat ein beschädigtes oder nicht erkanntes Dateisystem. In den meisten Fällen können Sie die Daten mit Datenrettungssoftware wiederherstellen. TestDisk kann oft das Dateisystem reparieren, ohne dass Sie die Daten verlieren. Alternativ können Sie die Dateien mit PhotoRec (Teil von TestDisk) direkt aus der RAW-Partition extrahieren.
Was ist der Unterschied zwischen einer gelöschten und einer verlorenen Partition?
Gelöschte Partition: Wurde bewusst oder versehentlich durch den Nutzer entfernt.
Verlorene Partition: Ist durch Systemfehler, Partitionstabellen-Beschädigung oder andere technische Probleme nicht mehr zugänglich
Ist die Wiederherstellung auf Mac oder Linux möglich?
Ja, TestDisk ist für Windows, macOS und Linux verfügbar. Die Bedienung ist auf allen Plattformen identisch. Für Mac gibt es zusätzlich:
Disk Drill
PhotoRec
Data Rescue
Für Linux eignen sich:
TestDisk (native Unterstützung)
GNU ddrescue
SystemRescueCD (bootfähiges Rettungssystem)
Fazit: Die beste Strategie zur Partitionswiederherstellung
Die Wiederherstellung einer gelöschten Partition ist in vielen Fällen möglich, erfordert aber das richtige Vorgehen:
Sofortmaßnahmen (binnen Minuten):
- Stoppen Sie alle Schreibvorgänge auf der betroffenen Festplatte
- Fahren Sie den Computer herunter, wenn nötig
- Bewahren Sie Ruhe und überstürzen Sie nichts
Erste Schritte (binnen Stunden):
- Prüfen Sie mit der Datenträgerverwaltung, ob die Partition noch sichtbar ist
- Versuchen Sie die DiskPart-Methode, wenn nur der Laufwerksbuchstabe fehlt
- Laden Sie TestDisk herunter für echte Löschfälle
